Slikklachten bij stempatiënten
Demmink-Geertman, E.G. & G.T. Wassenaar-Postema (1985). Slikklachten bij stempatiënten. Logopedie en Foniatrie, nr 9, p. 232-235.
(Artikel in niederländischer Sprache)
Faktoren, die den Schluckakt stören
Wie schon anderswo angegeben, stört ein hoher Larynx- und Hyoidruhestand die Schluckbewegung. Der Bolus erreicht wirklich den Ösophagus, doch Larynx und Hyoid bleiben in hoher Position stecken. Kommt nun der nächste Bissen in den Mund, wird das Schlucksignal zu schnell gegeben. Der Kauprozess findet nämlich bei einem niedrigen Larynxstand statt. Erst nach einem ausreichenden Kauprozess und erst, wenn das Nahrungsstück fein zermahlen und mit Speichel vermengt worden ist, bewegt sich der Larynx in craniale Richtung, danach wird der Schluck reflexmäßig hervorgerufen. Diese Kauphase wird nun teilweise übergeschlagen. Bei einem kramphaft hochgehaltenen Larynx wird schlecht gekaut und nicht ausreichend mit Speichel vermengte Nahrung einem zu engen Speiseweg entlang gedrückt. In diesem Fall ist das Esstempo meistens zu hoch.
Ein erhöhter Larynx- und Hyoidstand ist manchmal auch der Anlass zum Schlucken mit erweitertem Pharynx. Die hinteren Kehlmuskeln sind zu stark angespannt. Die Schluckbewegung verläuft dann nicht fließend und die Loslassbewegung nach dem Schlucken wird in diesem Fall auch selten durchgeführt.
Die Funktion des oberen Schluckdarmsphinkters verhindert die Luftzufuhr während des Schluckens in den Ösophagus und den Nahrungsreflux in dem Pharynx. Dieser Sphinkter öffnet sich durch Entspannen der intrinsischen Muskulatur. Dies geschieht in dem Moment, dass der Larynx seinen höchsten Stand erreicht hat und gleichmäßig etwas nach vorne kippt. Ein zu hoher Larynxruhestand stört diesen Prozess. Im Ruhezustand wird der Ringmuskel nämlich nicht immer gut geschlossen sein. Dadurch kann Luft in den Ösophagus kommen und Reflux von Nahrung und Speichel aus dem Ösophagus stattfinden. Dei diesem sogenannten Luftschnappen muss man Aufstoßen, oder es stellt sich ein Völlegefühl ein und damit einhergehend ein extrem niedriges Esstempo und eine geringe Esslust.
Normalerweise kontrahiert die Speiseröhre nicht spontan. Dieser Prozess wird durch den Schluckakt eingeleitet, was eine Kontraktionswelle der Speiseröhrenwand von oben nach unten zur Folge hat (peristaltische Welle), wobei der Druck in beiden Sphinkteren wegfällt. Bei nervösen Menschen können diffuse Spasmen der Speiseröhrenwand auftreten, die sehr schmerzhaft sein können.
Schluckaktstörungen können dann wieder Einfluss auf die Schlussfunktion des untersten Speiseröhrensphinkters ausüben. Dann kann die Magensäure in die Speiseröhre gelangen und auf lange Sicht eine Entzündung der Speiseröhrenwand verursachen. Dieser Sphinkter streckt sich ungefähr 2 cm oberhalb des Hiatus und ungefähr 2 cm unterhalb des Diaphragmas aus. Die Barriere wird durch eine tonische Kontraktion der zirkularen Muskelfasern in Stand gehalten. Die Speiseröhre ist auf dieser Höhe via Ligamente an das Diaphragma fixiert. Dadurch bewegt sich die Speiseröhre, ebenso wie der Larynx, bei jeder Inspiration etwas nach unten und bei jeder Exspiration wieder etwas nach oben. Störungen der Diaphragmafunktion werden demnach auch die ösophagische Phase des Schluckvorganges behindern können. Bleibt bei einem fixierten hohen Larynxstand die Auf- und Abwärtsbewegung des Larynx bei der Respiration ungetan, dann wird das umgekehrt die Diaphragmafunktion beeinflussen.
Man muss dabei auch bedenken, dass sich bei einer gut genutzten Zwergfellatmung während jeder Inspiration das Zwergfell plättet, wodurch ein Druck auf Magen und Leber ausgeübt wird, was wiederum der Verdauung entgegenwirkt. Bei Dysfunktionen des Schluckens wird das Schlucken explizit geübt. Daran schließt sich die antagonistische Bewegung des Gähnens an. Während des Gähnens erreicht der Larynx nämlich seinen niedrigsten Stand.
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